The National Times - Bericht: Illegaler Gold-Abbau in Indigenen-Schutzgebiet in Brasilien drastisch gestiegen

Bericht: Illegaler Gold-Abbau in Indigenen-Schutzgebiet in Brasilien drastisch gestiegen


Bericht: Illegaler Gold-Abbau in Indigenen-Schutzgebiet in Brasilien drastisch gestiegen
Bericht: Illegaler Gold-Abbau in Indigenen-Schutzgebiet in Brasilien drastisch gestiegen

Der illegale Gold-Abbau im größten Indigenen-Reservat Brasiliens ist laut einem neuen Bericht drastisch gestiegen. Im vergangenen Jahr hätten illegale Goldgräber 3272 Hektar Land des Yanomami-Reservats im Amazonas-Regenwald verwüstet, hieß es in dem am Montag von der Indigenenvereinigung Hutukara Associacao Yanomami (HAY) vorgelegten Bericht. Dies entspreche einem Rekordanstieg von 46 Prozent.

Textgröße ändern:

"Dies ist der schlimmste Moment des Eindringens seit der Gründung des Reservats vor 30 Jahren", hieß es in dem Bericht. Neben der Abholzung und der Zerstörung von Wasserquellen habe der illegale Abbau von Gold und Kassiterit auch zu einem dramatischen Anstieg von Malaria und anderen Infektionskrankheiten auf Yanomami-Territorium sowie zu einer "furchteinflößenden Welle der Gewalt gegen Indigene" geführt.

Befeuert vom steigenden Goldpreis hat in den vergangenen Jahren auch der illegale Goldabbau in der Amazonasregion zugenommen. Illegalen Goldgräbern mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen werden zahlreiche Vergehen zulasten indigener Gemeinschaften vorgeworfen, darunter die Vergiftung von Flüssen mit Quecksilber, aber auch gewaltsame und teils tödliche Angriffe auf Bewohner von Indigenen-Reservaten.

Die Yanomami bezichtigen illegale Goldgräber auch der sexuellen Übergriffe auf Frauen und Mädchen. "Indigene Frauen sehen die Goldgräber als fürchterliche Gefahr", heißt es in dem HAY-Bericht. In den Gemeinschaften herrsche ein "Klima des Terrors und der permanenten Angst".

Die Bundesstaatsanwaltschaft erklärte, sie würde den Bericht untersuchen. Demnach sei im vergangenen Monat bereits eine Klage bei Gericht eingegangen, mit der die Regierung gezwungen werden soll, wieder stärker gegen illegalen Bergbau vorzugehen.

Das Schutzgebiet der Yanomami umfasst fast zehn Millionen Hektar im Norden von Brasilien. Rund 29.000 Yanomami sowie Angehörige der Ye'kwana und sechs weiterer indigener Völker leben dort.

Indigene und Umweltaktivisten werfen dem rechtsradikalen brasilianischen Staatschef Jair Bolsonaro vor, für den Raubbau im Amazonas-Regenwald verantwortlich zu sein. Seit Bolsonaro 2019 ins Amt kam, stieg der Kahlschlag im Amazonasgebiet auf einen 15-Jahre-Höchststand von 13.235 Quadratkilometern in der Zeitspanne von August 2020 bis Juli 2021.

S.Collins--TNT

Empfohlen

Urteil: Bahn darf Ticketkauf nicht an Angabe von E-Mail oder Handynummer knüpfen

Die Deutsche Bahn darf den Verkauf von Tickets nicht an die verpflichtende Angabe einer E-Mail-Adresse oder Handynummer knüpfen. Die Bahn habe kein überwiegendes berechtigtes Interesse an diesen Daten, urteilte das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am Freitag. Der Konzern hatte sich zuvor bereits dem Druck von Fahrgastverbänden und Datenschützern gebeugt und das Buchen von Sparpreistickets ohne Angabe von E-Mail oder Handynummer wieder ermöglicht.

Millionenschwerer Steuerbetrug mit Kopfhörern: Haftstrafen in Düsseldorf

In einem Prozess um millionenschweren Steuerbetrug durch den Handel mit kabellosen Kopfhörern sind zwei Angeklagte vom Landgericht Düsseldorf zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Männer wurden zu Freiheitsstrafen von fünf Jahren und zwei Monaten sowie fünf Jahren und neun Monaten verurteilt, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag sagte.

Steakhauserbin Christina Block wegen Kindesentführung in Hamburg vor Gericht

Vor dem Hamburger Landgericht hat am Freitag der Prozess gegen die Steakhauskettenerbin Christina Block wegen des Vorwurfs der gewaltsamen Entführung von zwei ihrer Kinder begonnen. Die 52-Jährige muss sich gemeinsam mit mehreren mutmaßlichen Mittätern, darunter der Sportjournalist und Fernsehmoderator Gerhard Delling, verantworten, weil sie die Verschleppung der Kinder von ihrem Vater in Dänemark in der Silvesternacht 2023/24 in Auftrag gegeben haben soll. Blocks Verteidigung wies die Vorwürfe als "dünn" zurück und betonte deren "Unschuld".

Nach Eklat in Koalition: Bundestag verschiebt Wahl aller Verfassungsrichter

Eklat in der Regierungskoalition um die Wahl neuer Verfassungsrichter: Nach Vorbehalten der Union gegen eine SPD-Kandidatin hat der Bundestag am Freitag die geplante Neubesetzung von drei Richterposten beim Bundesverfassungsgericht verschieben müssen.

Textgröße ändern: