The National Times - Früherer Hamburger Kiez-Pate bei Einreise am Frankfurter Flughafen festgenommen

Früherer Hamburger Kiez-Pate bei Einreise am Frankfurter Flughafen festgenommen


Früherer Hamburger Kiez-Pate bei Einreise am Frankfurter Flughafen festgenommen
Früherer Hamburger Kiez-Pate bei Einreise am Frankfurter Flughafen festgenommen

Ein wegen Auftragsmorden verurteilter ehemaliger Hamburger Rotlicht-Pate ist bei seiner Einreise nach Deutschland am Flughafen von Frankfurt am Main festgenommen worden. Wie die dortige Bundespolizei am Mittwoch mitteilte, muss der 71-jährige Österreicher nun seine restliche Haftstrafe absitzen. Der Mann, bei dem es sich um die frühere Hamburger Kiezgröße Peter N. handelt, war 2000 vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen und abgeschoben worden.

Textgröße ändern:

Das Hamburger Landgericht hatte den besser unter seinem Szenenamen "Wiener Peter" bekannten N. 1990 wegen mehrerer Auftragsmorde im Rotlichtmilieu zu lebenslanger Haft verurteilt. 2000 setzte die Justiz die weitere Vollstreckung seiner Strafe auf Basis einer Regelung in der Strafprozessordnung im Gegenzug für die Ausweisung in seine Heimat Österreich vorzeitig aus. Dabei gilt allerdings die Einschränkung, dass die Reststrafe bei Rückkehr verbüßt werden muss.

Dieser Fall trat nach Angaben der Bundespolizei nun ein. Der Mann wurde am Sonntag nach Ankunft aus der Dominikanischen Republik am Frankfurter Flughafen festgenommen und in ein Gefängnis gebracht. Demnach wollte er über Frankfurt nach Wien fliegen. Laut Polizei hatte N., dessen Namen die Beamten selbst nicht nannten, vor seiner Ausweisung mehr als 13 Jahre und neun Monate Haft verbüßt.

N. stieg in den 80er Jahren zu einer der führenden kriminellen Größen im Hamburger Rotlichtmilieu rund um die Reeperbahn auf, in dem damals einzelne Zuhälter und deren Zusammenschlüsse das Sagen hatten. Er galt als ungewöhnlich skrupellos. In seinem Auftrag tötete der berüchtigte Auftragsmörder Werner "Mucki" Pinzner Mitte der 80er Jahre mehrere Zuhälter. Für diese und andere Verbrechen wurde N. 1986 in Untersuchungshaft genommen und 1990 verurteilt.

Der parallel ebenfalls festgenommene Pinzner erschoss im Juli 1986 bei einem Verhör im Hamburger Polizeipräsidium einen Staatsanwalt, seine ebenfalls anwesende Ehefrau und sich selbst. Seine Frau hatte die Tatwaffe mit Hilfe von Pinzerns Verteidigerin unbemerkt in den Vernehmungsraum bringen können. Das Verbrechen sorgte für großes Aufsehen und war einer der bekanntesten Kriminalfälle dieser Zeit.

Früheren Medienberichten zufolge war der gebürtige Österreicher N. in den 70er Jahren nach Hamburg gekommen und bis Anfang der 80er Jahre zu einem führenden Zuhälter und Bordellbesitzer aufgestiegen. Nach seiner Abschiebung nach Österreich soll er mutmaßlich auch auf der spanischen Mittelmeerinsel Ibiza gelebt haben.

Lewis--TNT

Empfohlen

Antisemitisches Schild an Geschäft in Flensburg: Landesregierung entsetzt

Nach einem Zwischenfall mit einem antisemitischen Schild im Schaufenster eines Geschäfts im schleswig-holsteinischen Flensburg hat die Landesregierung einen "Angriff auf die Menschenwürde und unsere demokratischen Werte" beklagt. Es handle sich dabei um ein "erschreckendes Signal", erklärte Landeskulturministerin Dorit Stenke (CDU) am Donnerstag in Kiel. Der Landesantisemitismusbeauftragte Gerhard Ulrich erstattete nach eigenen Angaben eine Strafanzeige gegen den Geschäftsinhaber.

Tödliche Stiche während Autofahrt auf Rückbank: Acht Jahre Haft in Dortmund

Das Landgericht Dortmund hat einen 36-Jährigen wegen tödlicher Stiche während einer Autofahrt auf der Rückbank zu acht Jahren Haft verurteilt. Schuldig gesprochen wurde er wegen Totschlags, wie eine Gerichtssprecherin in der nordrhein-westfälischen Stadt am Donnerstag mitteilte. Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass der 36-Jährige und das Opfer im Februar in Castrop-Rauxel auf der Rückbank eines Autos gestritten hatten.

Nahe Bahngleisen gefundene Frau aus Darmstadt starb an Stichverletzungen

Einen Tag nach dem Fund einer Frauenleiche in Darmstadt steht fest, dass die Frau durch Stiche und Schnitte getötet wurde. Die Ermittler gehen von einem Gewaltverbrechen aus, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Basis eines vorläufigen Obduktionsergebnisses mitteilten. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.

Düsseldorf: Frühere Kämpfer von Dschihadistenmiliz IS zu Haftstrafen verurteilt

Zwei frühere Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind in Düsseldorf zu Haftstrafen von sechs und sieben Jahren verurteilt worden. Das Oberlandesgericht in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt sprach sie nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung für schuldig.

Textgröße ändern: