The National Times - Im Iran inhaftierter Franzose zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt

Im Iran inhaftierter Franzose zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt


Im Iran inhaftierter Franzose zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt
Im Iran inhaftierter Franzose zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt

Der wegen Spionagevorwürfen im Iran inhaftierte Franzose Benjamin Brière ist von einem Revolutionsgericht zu acht Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Neben "Spionage" wurde dem 36-Jährigen "Propaganda" gegen die iranische Führung vorgeworfen, wie sein Anwalt Philippe Valent am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Paris bezeichnete das Urteil als "inakzeptabel".

Textgröße ändern:

Brière habe keinen fairen Prozess vor unparteiischen Richtern erhalten, kritisierte sein Anwalt Valent. "Er hatte kein Recht auf Verteidigung, keinen Zugang zu den Anklagepunkten und keine Möglichkeit, eine Verteidigung vorzubereiten und vorzutragen."

Die Familie appelliere an die französischen Behörden, sich für eine Rückführung Brières nach Frankreich einzusetzen. Das Außenministerium in Paris bezeichnete die Verurteilung, "die sich durch nichts begründen lässt", als "inakzeptabel". Brière werde dagegen in Berufung gehen.

Der 36-Jährige war nach Angaben seiner Familie im Frühjahr 2020 als Tourist mit einem umgebauten Camper-Van im Iran unterwegs, als ihm das "Fotografieren verbotener Gebiete" zum Vorwurf gemacht wurde. Er habe mit einer Drohne Aufnahmen in einem Naturschutzpark gemacht. Brière wird im Wakilabad-Gefängnis in Maschhad im Nordosten Irans festgehalten.

Die Schwester des Inhaftierten, Blandine Brière, bezeichnete ihren Bruder als "politische Geisel". "Es ist klar, dass dies ein politischer Prozess ist, der für den Iran nützlich ist und eine Botschaft an die französische Regierung sendet", sagte sie zu AFP.

Ende Dezember hatte Blandine Brière mitgeteilt, ihr Bruder sei in den Hungerstreik getreten, um gegen die Haftbedingungen zu protestierten. Sein Anwalt Valent zeigte sich am Dienstag alarmiert über den schlechten Gesundheitszustand seines Mandanten.

Im Iran werden mehr als ein Dutzend westliche Staatsbürger festgehalten. Die meisten von ihnen verfügen über eine doppelte Staatsbürgerschaft. In den vergangenen Jahren hat der Iran mehrfach Häftlinge mit anderen Staaten ausgetauscht. Brière ist der einzige bekannte westliche Häftling, der im Iran einsitzt und keinen iranischen Pass hat.

R.Campbell--TNT

Empfohlen

Ermordeter Sikh-Separatist: Kanada und Indien weisen Diplomaten aus

Im Streit um die Ermordung eines Sikh-Separatisten im vergangenen Jahr in Kanada weisen Neu-Delhi und Ottawa gegenseitig Diplomaten aus. Indien kündigte am Montag die Ausweisung von sechs hochrangigen kanadischen Diplomaten an. Geschäftsträger Stewart Wheeler und sein Stellvertreter sowie vier weitere Diplomaten müssten spätestens am Samstag das Land verlassen, teilte das indische Außenministerium mit.

Aus für beliebte Kneipentouren: Prag verbietet organisierte nächtliche Trinkgelage

Aus für organisierte nächtliche Kneipentouren in Prag: Die Behörden in der tschechischen Hauptstadt haben beschlossen, den vor allem bei britischen Touristen beliebten Ausflügen einen Riegel vorzuschieben. Künftig werde es "nicht möglich sein, zwischen 22.00 und 06.00 Uhr geführte Kneipentouren zu veranstalten", sagte Prags Vize-Bürgermeister Zdenek Hrib am Montag vor Journalisten nach einer Abstimmung im Stadtrat. Von Reisebüros organisierte nächtliche Trinkgelage sollen demnach verboten werden.

Bewährungsstrafe für Unterstützer von Umsturzplänen sogenannter Kaiserreichsgruppe

Wegen Beteiligung an Umsturzplänen ist ein 42-Jähriger aus der Reichsbürgerszene am Montag in München zu einem Jahr und acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Oberlandesgericht der bayerischen Hauptstadt sah es nach Angaben eines Sprechers als erwiesen an, dass der Mann die sogenannte Kaiserreichsgruppe unterstützte. Diese wollte unter anderem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführen und bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auslösen.

Italien beginnt mit umstrittener Überführung von Migranten nach Albanien

Italien hat mit der Überführung von Migranten ins Nicht-EU-Land Albanien zur dortigen Bearbeitung ihrer Asylanträge begonnen. Wie italienische Regierungskreise der Nachrichtenagentur AFP am Montag bestätigten, legte das Patrouillenschiff "Libra" aus Italien in Richtung Albanien ab, wo die im Mittelmeer aufgegriffenen Menschen in Migrationszentren gebracht werden sollen. Wie viele Asylbewerber sich an Bord des italienischen Marineschiffes befanden, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Textgröße ändern: