The National Times - Prozess um mutmaßlichen Blutrachemord von Visselhövede begonnen

Prozess um mutmaßlichen Blutrachemord von Visselhövede begonnen


Prozess um mutmaßlichen Blutrachemord von Visselhövede begonnen
Prozess um mutmaßlichen Blutrachemord von Visselhövede begonnen

Rund fünf Jahre nach einem mutmaßlichen Blutrachemord an einem 46-Jährigen im niedersächsischen Visselhövede hat am Montag vor dem Landgericht in Verden ein Prozess gegen den Hauptverdächtigen begonnen. Der 35-Jährige soll damals laut Anklageschrift von einem Motorrad aus die tödlichen Schüsse auf das Opfer abgegeben haben und sich deshalb wegen Mordes verantworten. Laut Gericht käme alternativ in Frage, dass er Drahtzieher war, aber nicht schoss.

Textgröße ändern:

In diesem Fall könnte er nach Gerichtsangaben als Anstifter der übrigen Beteiligten fungiert haben. In dem Verfahren mitangeklagt ist auch ein 31-jähriger mutmaßlicher Komplize. Laut Anklage soll er das Opfer am Tattag im Januar 2017 beobachtet und den mutmaßlichen Mittätern Hinweise gegeben haben.

Zum Prozessauftakt am Montag wurden einer Gerichtssprecherin zufolge die Anklage verlesen und erste Zeugen vernommen. Für das Verfahren sind Termine bis Anfang Oktober angesetzt.

Die Aufklärung des Falls beschäftigt Polizei und Justiz schon seit langem. Bereits 2018 verurteilte das Landgericht Verden den Fahrer des Motorrads wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Einen weiteren Angeklagten sprach es wegen Mangels an Beweisen frei. Der Todesschütze, bei den es sich nach inzwischen vorliegenden Erkenntnissen um den jetzt vor Gericht stehenden 35-Jährigen handeln soll, war zum damaligen Zeitpunkt jedoch noch unbekannt.

Der Mann wurde vor fast einem Jahr in den Niederlanden gefasst und nach Deutschland überstellt. Opfer und Täter in dem Fall sind Albaner. Deutsche Ermittler gehen davon aus, dass es sich um einen Fall sogenannter Blutrache zwischen zwei Familien handelte.

Demnach hatte der Getötete 2011 in Albanien einen Mann in einer notwehrähnlichen Situation getötet und dafür selbst einige Jahre im Gefängnis gesessen. Die Verwandten des Toten forderten nach den Regeln der sogenannten Blutrache drei Leben von seiner Familie. Die Beteiligten stammen aus Nordalbanien, wo Blutrache trotz staatlichen Verbots noch praktiziert wird.

Der erschossene 46-Jährige floh laut Behörden aus diesem Grund nach Deutschland und tauchte in Visselhövede unter. Dort wurde er im Januar 2017 auf offener Straße mit zahlreichen Schüssen niedergestreckt, die von einem fahrenden Motorrad auf ihn abgefeuert wurden. Er starb wenig später in einem Krankenhaus.

F.Harris--TNT

Empfohlen

Bericht: Bundesregierung bietet Afghanen Geld für Verzicht auf Einreise

Die Bundesregierung bietet afghanischen Staatsbürgern, die im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms eigentlich nach Deutschland kommen sollten, offenbar Geld und Sachleistungen im Gegenzug für den Verzicht auf eine Einreise an. Wie die "Welt" und das ARD-Hauptstadtstudio am Dienstag berichteten, werden Betroffene in Pakistan derzeit darüber informiert, dass sie eine finanzielle Unterstützung erhalten können – unter der Bedingung, dass sie das Aufnahmeverfahren freiwillig verlassen. Ziel sei es, das seit Monaten festgefahrene Programm zu entlasten.

Arbeiter in Baden-Württemberg von tonnenschwerer Maschine getroffen und getötet

Im baden-württembergischen Sulzfeld ist ein Arbeiter von einer umkippenden Maschine getroffen und tödlich verletzt worden. Der 34-jährige Mitarbeiter einer Industriefirma wollte die mehrere Tonnen schwere Maschine am Dienstagmittag mit einem Kollegen zur Entsorgung aus dem Firmengebäude schaffen, wie die Polizei in Karlsruhe mitteilte.

Bayern: Polizei findet mehr als 300 Waffen in Haus von Verstorbenem

Im Haus eines Verstorbenen in Augsburg hat die Polizei mehr als 300 Waffen oder Waffenteile gefunden. Für mehr als die Hälfte dieser Waffen hatte der Mann offenbar keine Erlaubnis, wie das Polizeipräsidium in Augsburg am Dienstag mitteilte. Der Mann hortete im Haus außerdem eine große Menge Munition sowie Sprengstoffe, Zünder und ähnliche Dinge. Die Hintergründe waren noch unklar.

Sex bei Tempo 140 auf Autobahn: Polizei stoppt Pärchen in Nordrhein-Westfalen

Sexuelle Aktivitäten eines Pärchens bei 140 Stundenkilometern auf einer Autobahn haben in Nordrhein-Westfalen die Polizei auf den Plan gerufen. Nach einem Zeugenhinweis war das Auto des Paars auf der A1 "mit unsicherer Fahrweise" unterwegs, wie die Polizei in Münster am Dienstag mitteilte. Der Wagen drohte demnach am Montag immer wieder, von der Fahrbahn abzukommen. Ein Lastwagen musste dabei auf den Standstreifen ausweichen.

Textgröße ändern: