The National Times - Zwölf Jahre Haft für katholischen Priester wegen Missbrauchs von Mädchen

Zwölf Jahre Haft für katholischen Priester wegen Missbrauchs von Mädchen


Zwölf Jahre Haft für katholischen Priester wegen Missbrauchs von Mädchen
Zwölf Jahre Haft für katholischen Priester wegen Missbrauchs von Mädchen

Wegen jahrelangen Missbrauch von insgesamt neun Mädchen hat das Landgericht Köln einen katholischen Priester am Freitag zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es nach Gerichtsangaben als erwiesen an, dass der Angeklagte Hans Bernhard U. seine Opfer zwischen 1993 und 2018 in insgesamt 110 Fällen sexuell missbrauchte. Zudem muss er Schmerzensgeld an drei Opfer zahlen, die dieses in dem Prozess eingefordert hatten.

Textgröße ändern:

Nach Überzeugung der Richter beging U. die Verbrechen in Gummersbach, Wuppertal und Zülpich. Ein psychiatrischer Gutachter bescheinigte ihn in den Verfahren eine pädophile Störung. Im Einzelnen verurteilte das Landgericht den Priester wegen sexuellen und schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in 85 Fällen sowie sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen in 15 Fällen. Zunächst war der Mann nur wegen eines Teils der Taten angeklagt. Während des Prozesses ergaben sich Hinweise auf weitere.

Daraufhin war die Anklage gegen den inzwischen 70-Jährigen erweitert und die bereits laufende Verhandlung auch auf diese neuen Vorwürfe ausgedehnt worden. Nach Feststellung des Gerichts beging U. außerdem noch weitere inzwischen verjährte Sexualstraftaten an sechs weiteren Mädchen, die bis ins Jahr 1979 zurückreichten. Diese sind aber nicht mehr strafrechtlich verfolgbar und waren daher nicht Teil der Anklage.

Wegen der massiven Ausweitung der Vorwürfe war der Priester, der sich zunächst auf freiem Fuß befand, Ende Januar im Gerichtssaal verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden. Wegen der vielen im Raum stehenden Taten sahen die Richter eine Wiederholungsgefahr gegeben.

Das Kölner Erzbistum begrüßte das Urteil und kündigte "verschärfte Kontrollen" an. Er habe "großen Respekt vor dem Mut der Betroffenen, dass sie ihre schrecklichen Erlebnisse in den Prozess eingebracht und damit eine umfassende Aufklärung samt notwendiger Konsequenzen möglich gemacht haben", erklärte der Delegat des Apostolischen Administrators, Markus Hofmann, am Freitag im Namen des Bistums.

Der Prozess habe "einmal mehr gezeigt, wie perfide Täter vorgehen und wie nachhaltig sexueller Missbrauch das Leben von Menschen zerstört", erklärte Hofmann. Zugleich habe niemand die Betroffenen gehört, "auch wir als Kirche nicht". Das Erzbistum Köln wie die gesamte katholische Kirche in Deutschland stehen wegen ihres Umgangs mit Missbrauchstaten seit langem stark in der Kritik. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki befindet sich vor diesem Hintergrund derzeit in einer Auszeit.

F.Adams--TNT

Empfohlen

Sohn aus Dachbodenfenster gestoßen: Psychiatrie für Mutter aus Baden-Württemberg

In einem Mordprozess um einen tödlichen Sturz eines Vierjährigen aus einem Dachbodenfenster ist dessen psychisch kranke Mutter in Baden-Württemberg in die Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht Heilbronn sprach die 46-Jährige nach Angaben einer Sprecherin wegen Schuldunfähigkeit frei, ordnete aber zugleich ihre Unterbringung in einer Fachklinik an.

Medien: US-Schauspieler Jeremy O. Harris in Japan wegen Drogenschmuggels festgenommen

Der aus der Serie "Emily in Paris" bekannte US-Schauspieler und Dramatiker Jeremy O. Harris ist laut Medienberichten in Japan wegen mutmaßlichen Drogenschmuggels festgenommen worden. Harris sei Mitte November am Flughafen der Insel Okinawa mit 0,78 Gramm Gramm einer Substanz erwischt worden, die das Aufputschmittel MDMA enthielt, berichtete die "Okinawa Times" am Donnerstag. Japan gehört zu den Ländern mit den strengsten Drogen-Gesetzen der Welt, bei Drogenbesitz droht Gefängnis.

Gift in Bohnen mit Speck: Frau wegen Mordversuchs an Noch-Ehemann verhaftet

Weil sie ihrem Noch-Ehemann ein mit Blauem Eisenhut vergiftetes Essen aus Bohnen und Speck vorsetzte, sitzt eine 59-Jährige in Nordrhein-Westfalen in Haft. Der Frau aus Velbert im Landkreis Mettmann wird versuchter Mord vorgeworfen, wie die Polizei in Mettmann und die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Freitag berichteten. Ihr Ehemann, mit dem sie in Trennung lebt, überstand die Giftattacke.

Tödlicher Sturz von 91-Jähriger: Urteil wegen Körperverletzung mit Todesfolge

Nach einem tödlichen Sturz einer 91-Jährigen in Berlin ist deren Sohn wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht in der Bundeshauptstadt sah es nach Angaben einer Sprecherin am Freitag als erwiesen an, dass der beim Prozessauftakt im November 64-jährige Angeklagte seine betagte Mutter geschubst hatte.

Textgröße ändern: