The National Times - Ex-US-Polizistin nach tödlichem Schuss auf Schwarzen zu zwei Jahren Haft verurteilt

Ex-US-Polizistin nach tödlichem Schuss auf Schwarzen zu zwei Jahren Haft verurteilt


Ex-US-Polizistin nach tödlichem Schuss auf Schwarzen zu zwei Jahren Haft verurteilt
Ex-US-Polizistin nach tödlichem Schuss auf Schwarzen zu zwei Jahren Haft verurteilt

Sie verwechselte ihre Schusswaffe mit ihrer Elektroschockpistole: Zehn Monate nach dem tödlichen Schuss auf einen jungen Afroamerikaner in einem Vorort der US-Stadt Minneapolis ist die Ex-Polizistin Kim Potter zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Richterin Regina Chu begründete das milde Urteil am Freitag damit, dass die 49-Jährige einen "tragischen Fehler" begangen habe. "Sie hatte nie die Absicht, jemandem Schaden zuzufügen."

Textgröße ändern:

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Gefängnisstrafe von mehr als sieben Jahren wegen Totschlags gefordert, wie sie den Leitlinien des Bundesstaates Minnesota entspricht. Richterin Chu blieb aber deutlich unter dieser Forderung. Potter wird zudem lediglich zwei Drittel - 16 Monate - ihre Haftstrafe im Gefängnis absitzen müssen. Die restliche Zeit wird zur Bewährung ausgesetzt.

"Das ist einer der traurigsten Fälle in meinen 20 Jahren auf der Richterbank", sagte Chu, die um Ende ihrer Ausführungen mit tränenerstickter Stimme sprach. "Potter hat einen Fehler gemacht, der tragisch endete."

Die weiße Polizistin hatte den 20-jährigen Daunte Wright im April 2021 bei einer aus dem Ruder gelaufenen Verkehrskontrolle in Brooklyn Center versehentlich erschossen, weil sie statt nach ihrem Taser nach ihrer Dienstwaffe griff. Ein Geschworenen-Gericht sprach Potter deswegen im Dezember des Totschlag ersten Grades und des Totschlag zweiten Grades schuldig.

Vor der Strafmaßverkündung wandte Potter sich am Freitag im Gerichtssaal weinend an die Familie Wright und entschuldigte sich für den tödlichen Schuss. "Es tut mir so Leid."

Die Familie hatte zuvor gefordert, die höchstmögliche Strafe gegen die 49-Jährige zu verhängen. "Ich werde Ihnen nie für das vergeben können, das Sie mir genommen haben", sagte Wrights Mutter Katie.

Polizisten hatten Wright am 11. April 2021 wegen eines kleinen Verkehrsdeliktes gestoppt. Als sie dann feststellten, dass gegen den 20-Jährigen ein Haftbefehl vorliegt, wollten sie ihn festnehmen, Wright widersetzte sich aber.

In dem Gerangel griff Potter nach ihrer Dienstwaffe und feuerte sie auf den Afroamerikaner ab, wie auf Aufnahmen der Körperkamera der Polizistin zu sehen ist. Die Beamtin mit 26 Jahren Berufserfahrung hatte offenbar gedacht, ihre Elektroschockpistole in der Hand zu halten: Auf den Aufnahmen ist zu hören, wie sie Wright androht "Ich werde dich tasern" und dann "Taser, Taser, Taser" ruft.

Wrights Tod hatte in Brooklyn Center Proteste gegen Polizeigewalt ausgelöst. Dabei kam es auch zu Ausschreitungen, bei denen dutzende Menschen festgenommen wurden.

Brooklyn Center liegt nördlich von Minneapolis, wo im Mai 2020 der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet worden war. Der tödliche Schuss auf Daunte Wright ereignete sich just in der Zeit, als dem weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin, der Floyd rund neuneinhalb Minuten das Knie in den Nacken gedrückt hatte, der Prozess gemacht wurde. Chauvin wurde später zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

C.Stevenson--TNT

Empfohlen

Russisches Gericht verurteilt im Exil lebenden Autor Boris Akunin zu Haftstrafe

Ein Gericht in Russland hat den im Ausland lebenden Schriftsteller und Kreml-Kritiker Boris Akunin zu einer 14-jährigen Haftstrafe verurteilt. Akunin habe sich der "Rechtfertigung des Terrorismus", der "Unterstützung terroristischer Aktivitäten" und der Verletzung des russischen Gesetzes zu "ausländischen Agenten" schuldig gemacht, urteilte laut dem Nachrichtenportal Mediazona ein Militärgericht in Moskau am Montag. Der in seinem Heimatland sehr erfolgreiche russische Autor bezeichnete den Gerichtsprozess als "Farce".

Versuchter Mord an Hamburger Hells-Angels-Boss: Bewährungsstrafen für Helferinnen

Sieben Jahre nach dem versuchten Mordanschlag auf einen früheren Regionalchef der Rockergruppe Hells Angels sind die Mutter und eine Schwester des Anstifters zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Das Landgericht der Hansestadt sprach die 57 und 37 Jahre alten Frauen am Montag nach Angaben einer Sprecherin wegen Beihilfe schuldig. Eine weitere Schwester wurde freigesprochen.

Angriff an Alexanderplatz: Berliner Polizist zu Bewährungsstrafe verurteilt

Wegen eines Angriffs auf einen Mann an der mobilen Polizeiwache am Berliner Alexanderplatz ist ein 37-jähriger ehemaliger Beamter zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sprach ihn am Montag der Körperverletzung im Amt und der Nötigung schuldig. Die ebenfalls angeklagten Kollegen des Manns wurden freigesprochen.

Bayern: Betrüger erbeuten Gold in Wert von mehr als hunderttausend Euro von Rentner

In Bayern ist ein 80-Jähriger von Trickbetrügern um Gold im Wert von mehr als hunderttausend Euro betrogen worden. Ein Anrufer gab sich gegenüber dem Rentner als Polizist aus, wie die Polizei in Ingolstadt am Montag mitteilte. Dabei warnte der Betrüger den 80-Jährigen vor vermeintlichen Einbrüchen in der Region.

Textgröße ändern: