The National Times - Umfrage: Lehrkräfte befürworten zu 62 Prozent Inklusion an Schulen

Umfrage: Lehrkräfte befürworten zu 62 Prozent Inklusion an Schulen


Umfrage: Lehrkräfte befürworten zu 62 Prozent Inklusion an Schulen
Umfrage: Lehrkräfte befürworten zu 62 Prozent Inklusion an Schulen / Foto: © AFP/Archiv

62 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland unterstützen einer Studie zufolge Inklusion an Schulen. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren, wie aus einer am Montag in Berlin veröffentlichten Umfrage des Instituts Forsa im Auftrag der Bildungsgewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) hervorgeht. Bei Lehrerinnen und Lehrern mit praktischer Erfahrung liegt der Anteil den Angaben zufolge bei 69 Prozent.

Textgröße ändern:

Allerdings halten laut VBE nur 28 Prozent der Befragten einen gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung auch praktisch für sinnvoll. Das war ein Prozentpunkt mehr als bei der vorherigen Befragung 2020. Gründe sind aus Sicht der Gewerkschaft fehlendes Personal, zu große Klassen und mangelnde individuelle Förderung.

43 Prozent der Lehrkräfte gaben demnach an, Inklusion zwar grundsätzlich für sinnvoll zu halten, den Unterricht in speziellen Förderschulen derzeit aber für sinnvoller zu halten. 34 Prozent der Befragten halten Inklusion grundsätzlich für nicht sinnvoll und sprechen sich dementsprechend generell für einen Erhalt der Förderschulen aus.

41 Prozent der Lehrkräfte arbeiten der Umfrage zufolge an Schulen, die nicht barrierefrei sind. Besonders häufig gaben dies mit 50 Prozent Pädagogen aus Berlin an, am seltensten Lehrerinnen und Lehrer aus Bayern mit 30 Prozent. Mangelnde Barrierefreiheit betreffe nicht nur Kinder mit Behinderung, erklärte der stellvertretende VBE-Bundesvorsitzende Tomi Neckov. "Auch Eltern und Lehrkräfte werden ausgeschlossen - das widerspricht dem Grundrecht auf Teilhabe und freie Berufswahl."

Inklusion könne nur gelingen, wenn sie angemessen unterstützt werde, betonte Neckov. Dies sei oft nicht der Fall und die Verbesserung im Vergleich zur Umfrage 2020 nicht deutlich genug. Es verwundere nicht, dass fast die Hälfte der befragten Lehrkräfte eher unzufrieden und mehr als ein Drittel sogar sehr unzufrieden mit der Inklusionspolitik in ihrem Bundesland seien. "Wir fordern mehr Personal, mehr Qualifikation, mehr Zeit für Zusammenarbeit und endlich barrierefreie Schulen", erklärte Neckov.

Für die Erhebung wurden laut VBE 2737 Lehrerinnen und Lehrer befragt. Ähnliche Befragungen hatten bereits 2015, 2017 und 2020 stattgefunden.

C.Stevenson--TNT

Empfohlen

Nach Tat in Graz: Gewerkschaft der Polizei für strengeres deutsches Waffenrecht

Nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule mit zehn Todesopfern hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) strengere Regeln im deutschen Waffengesetz gefordert. Deren Vorsitzender Jochen Kopelke sagte der "Rheinischen Post" vom Donnerstag, nötig sei ein "einfacheres und strengeres Waffenrecht, um Schusswaffen und Messer aus der Öffentlichkeit zu verbannen". Insgesamt sei das deutsche Waffenrecht zu komplex und unverständlich.

Landesweite Trauer in Österreich nach Amoklauf an Grazer Schule

Mit einer Schweigeminute hat Österreich am Mittwoch der Todesopfer des Amoklaufs an einer Grazer Schule gedacht. Bewohner der zweitgrößten Stadt des Landes umarmten sich, weinten und legten Blumen und Kerzen oder Briefe an die Opfer in Kirchen und vor der Oberschule ab, wo ein 21-jähriger ehemaliger Schüler am Vortag neun Schüler und eine Lehrerin erschossen hatte. Über das Motiv des Täters herrschte weiter Unklarheit.

Bericht: Habeck geht als Gastdozent an US-Universität Berkeley

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geht laut einem Bericht des Magazins "Focus" als Gastdozent an die renommierte kalifornische Universität Berkeley. Dem Bericht zufolge wurde Habeck dort bereits intern angekündigt. Aktuell ist Habeck Mitglied des Bundestages und dort im Auswärtigen Ausschuss insbesondere für die transatlantischen Beziehungen zu den USA zuständig.

US-Richterin blockiert vorerst Einreiseverbote für ausländische Harvard-Studenten

Eine US-Bundesrichterin hat die von Präsident Donald Trump verkündeten Einreiseverbote für neue ausländische Studenten der Eliteuniversität Harvard vorerst blockiert. Richterin Allison Burroughs erklärte am Donnerstag, der Hochschule drohe "sofortiger und irreparabler" Schaden. Sie setzte die Anordnung für Einreiseverbote deswegen vorübergehend außer Kraft.

Textgröße ändern: